2017/18: Ich krieg nen Affen

Eine Komödie von Rolf Sperling in drei Akten

Leon, Affe Bruffzi, Leons Eltern, Professor Seelenbrecher und Ehefrau Karin (von links) im diesjährigen Theaterstück „Ich krieg nen Affen“ von Rolf Sperling.

Laienspielgruppe kriegt ’nen Affen
Premiere der Zollenreuter Theaterspieler strapaziert die Lachmuskeln

Einen Volltreffer hat die Laienspielgruppe Zollenreute mit ihrem neuen Stück „Ich krieg ’nen Affen“, einer Komödie in drei Akten von Rolf Sperling, gelandet. Das bewies der vielfache Szenenapplaus der knapp 120 Zuschauer bei der Premiere in der Spielerei in Aulendorf am zweiten Weihnachtsfeiertag. Ausgangspunkt des überaus turbulenten Theaterstücks ist eine klassische Dreiecksgeschichte um den Schwerenöter Leon, dessen Alltag gleich von mehreren Frauen beherrscht wird: seiner dominanten Mutter, der zu Recht eifersüchtigen Ehefrau, seiner Ex und einer Fee. „I kriag en Affa“, ruft er ein übers andere Mal genervt aus. Und, wie könnte es anders sein, die Fee nimmt diesen Wunsch wörtlich und beschert ihm tatsächlich einen lebensgroßen tierischen Begleiter.

Claus Hübner als Leon Geibler vollbrachte schauspielerische Höchstleistungen bei seinen vergeblichen Versuchen, sich gegen die weibliche Übermacht zur Wehr zu setzen. Simone Beer glänzte temperamentvoll als Ex-Ehefrau bei den Aktionen, ihre Nachfolgerin Karin, ebenfalls hervorragend gespielt von Petra Schuhmacher, wieder abzulösen. Dabei wurden die beiden temperamentvollen Frauen sogar handgreiflich. Einig waren sie sich allerdings im Kampf gegen die ungeliebte Schwiegermutter. Diese Rolle war Doris Schenk auf den Leib geschneidert, und so hatten weder der übermäßig bemutterte Leon noch dessen Vater ein leichtes Dasein. Mancher Ehemann im Publikum hatte mit Vater Geibler sogar Mitleid, wie in der Pause zu hören war.

Über zwei Akte hinweg erträgt Regisseur Peter Gaiser als Ehemann mit stoischem Gleichmut die Unterdrückung und wird bei seinem einsilbigen „Jau“ vom Anteil nehmenden Publikum unterstützt. Mit souveräner Leistung, die am Ende mit einem Befreiungsschlag endet, erspielte er sich den Respekt wohl aller Ehemänner im Saal. Und dann war da neben der überdrehten Fee Monika Sonntag, die mit herrlicher Mimik elegant über die Bühne tänzelte, noch Marc Sonntag, der als lispelnder Psychologie-Professor Dr. Seelenbrecher glänzte. Zu guter Letzt bleibt die Titelfigur des Stückes, Jule Schlegel, die als Affe Bruffzi in ihrem schweißtreibenden Kostüm perfekt die Bewegungen und „Sprache“ nachahmte und dem Stück zum Schluss ein überraschendes Ende beschert.

Das Publikum bedankte sich bei den Spielern und dem Team im Hintergrund mit lang anhaltendem Applaus für einen äußerst amüsanten Theaterabend, der von professionellen schauspielerischen Leistungen geprägt war.

Bericht und Fotos der Schwäbischen von Claudia Buchmüller

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Ich krieg nen Affen

Eine fantastische Komödie von Rolf Sperling

Leon Geibler lebt nach der Scheidung von seiner ersten Frau Claudia, mit seiner zweiten Frau Karin zusammen. Während seiner ersten Ehe mit Claudia hatte er seine zweite Frau Karin kennen gelernt und mit ihr ein Verhältnis angefangen, was zur Scheidung geführt hatte. Während seiner zweiten Ehe mit Karin hat er nun aber wiederum ein Verhältnis mit seiner ersten Frau Claudia angefangen weshalb ihn Karin verlassen will. Wegen seines vermeintlich unsteten Lebens macht sich seine Mutter sehr große Sorgen, was sie auch sehr wortgewaltig mitteilt, so dass Leons Vater eigentlich nie zu Wort kommt. Aus ihrer Sicht kann nur ein Psychologe ihrem Sohn noch helfen. Genervt von den beiden Frauen, seiner Mutter und der ganzen Situation um ihn herum hat Leon scheinbar einmal zu oft gesagt: „Ich krieg nen Affen!“. Eine intellektuell minderbemittelte Fee, die diesen Ausspruch allzu wörtlich nimmt, erfüllt ihm seinen Wunsch! So kommt es, dass sich Leon nun mit einem Affen zusammen wohnend in seiner Wohnung wieder findet. Das Chaos nimmt seinen Lauf und es scheint, als könne die Fee außer Kichern auch keine Ordnung mehr in Leons Leben bringen. Aber es scheint nur so …

Leon Geibler = Claus Hübner / Claudia Geibler (Leons Ex-Frau) = Simone Beer / Karin Geibler (Leons Frau) = Petra Schuhmacher

Prof. Dr. Dr. Seelenbrecher (Psychologe) = Marc Sonntag

Franz Geibler (Leons Vater) = Peter Gaiser / Brigitte Geibler (Leons Mutter) = Doris Schenk  

Eine Fee = Monika Sonntag

Mellanie Bruffzi (Die neue Nachbarin) = Jule Schlegel / Ein Affe = ebenfalls Jule Schlegel  

Regie = Peter Gaiser 

Souffleuse = Heidi Ibrom 

Team Technik = Dieter Schuhmacher & Stefan Metzger

Fotos Laienspielgruppe Zollenreute

Leon, Affe Bruffzi, Leons Eltern, Professor Seelenbrecher und Ehefrau Karin (von links) im diesjährigen Theaterstück „Ich krieg nen Affen“ von Rolf Sperling.

Einen Volltreffer hat die Laienspielgruppe Zollenreute mit ihrem neuen Stück „Ich krieg ’nen Affen“, einer Komödie in drei Akten von Rolf Sperling, gelandet. Das bewies der vielfache Szenenapplaus der knapp 120 Zuschauer bei der Premiere in der Spielerei in Aulendorf am zweiten Weihnachtsfeiertag. Ausgangspunkt des überaus turbulenten Theaterstücks ist eine klassische Dreiecksgeschichte um den Schwerenöter Leon, dessen Alltag gleich von mehreren Frauen beherrscht wird: seiner dominanten Mutter, der zu Recht eifersüchtigen Ehefrau, seiner Ex und einer Fee. „I kriag en Affa“, ruft er ein übers andere Mal genervt aus. Und, wie könnte es anders sein, die Fee nimmt diesen Wunsch wörtlich und beschert ihm tatsächlich einen lebensgroßen tierischen Begleiter.

Claus Hübner als Leon Geibler vollbrachte schauspielerische Höchstleistungen bei seinen vergeblichen Versuchen, sich gegen die weibliche Übermacht zur Wehr zu setzen. Simone Beer glänzte temperamentvoll als Ex-Ehefrau bei den Aktionen, ihre Nachfolgerin Karin, ebenfalls hervorragend gespielt von Petra Schuhmacher, wieder abzulösen. Dabei wurden die beiden temperamentvollen Frauen sogar handgreiflich. Einig waren sie sich allerdings im Kampf gegen die ungeliebte Schwiegermutter.

Diese Rolle war Doris Schenk auf den Leib geschneidert, und so hatten weder der übermäßig bemutterte Leon noch dessen Vater ein leichtes Dasein. Mancher Ehemann im Publikum hatte mit Vater Geibler sogar Mitleid, wie in der Pause zu hören war. Über zwei Akte hinweg erträgt Regisseur Peter Gaiser als Ehemann mit stoischem Gleichmut die Unterdrückung und wird bei seinem einsilbigen „Jau“ vom Anteil nehmenden Publikum unterstützt. Mit souveräner Leistung, die am Ende mit einem Befreiungsschlag endet, erspielte er sich den Respekt wohl aller Ehemänner im Saal.

Und dann war da neben der überdrehten Fee Monika Sonntag, die mit herrlicher Mimik elegant über die Bühne tänzelte, noch Marc Sonntag, der als lispelnder Psychologie-Professor Dr. Seelenbrecher glänzte. Zu guter Letzt bleibt die Titelfigur des Stückes, Jule Schlegel, die als Affe Bruffzi in ihrem schweißtreibenden Kostüm perfekt die Bewegungen und „Sprache“ nachahmte und dem Stück zum Schluss ein überraschendes Ende beschert. Das Publikum bedankte sich bei den Spielern und dem Team im Hintergrund mit lang anhaltendem Applaus für einen äußerst amüsanten Theaterabend, der von professionellen schauspielerischen Leistungen geprägt war.

Bericht und Fotos der Schwäbischen von Claudia Buchmüller

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