Eine Komödie von Uschi Schilling in drei Akten
Vorbericht
Liebe Theaterfreunde.
Die Vorbereitungen für die neue Spielsaison sind im vollem Gange.
Unser Regisseur Peter Gaiser hat für diese Spielzeit die Komödie „Wer glaubt schon an Geister“ von Uschi Schilling ausgewählt.
Die erste Leseprobe mit Rollenverteilung hat schon stattgefunden.
Die Spieltermine sind nun veröffentlicht. Der Kartenverkauf startet dann ab Dienstag den 13 November.
Inhaltsangabe
Wer glaubt schon an Geister
Eine Komödie von Uschi Schilling
Eva, die Lebensgefährtin von Thomas Herzog, erfährt nach seinem tödlichen Autounfall, dass sie acht Jahre lang mit einem Casanova zusammengelebt hat. Ihr ganzes Privatvermögen hat sie in dieser Zeit in seine Firma gesteckt, ohne dass dieses beim Notar schriftlich festgehalten wurde. Als sie dann noch verdächtigt wird, bei dem Autounfall nachgeholfen zu haben und ihr die Erbschleifer die Tür einrennen, bekommt Thomas als Geist die Chance, alles ins Reine zu bringen. Schafft er dies nicht binnen 48 Stunden, bleibt ihm die Himmelstür für immer verschlossen.
Programmheft
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Akteure
Thomas Herzog Häfner Ein Geist-Verstorbener Ehemann von Eva
Darsteller = Claus Hübner
Eva Herzsprung Lebensgefährtin von Thomas, moderne Geschäftsfrau
Darstellerin = Petra Schuhmacher
Tessa Kovalski Haushälterin
Darstellerin = Moni Sonntag
Madame Jackeline Schulze Wahr- und Hellseherin
Darstellerin = Jule Schlegel
Wolfi Biedermann Prokurist in der Firma
Darsteller = Michael Barth
Harry Klein Kriminalbeamt
Darsteller = Christian Lunnebach
Willi Herzog Erbonkel von Thomas Herzog
Darsteller = Jürgen Sonntag Hilde Herzog Frau von Willi Darstellerin = Simone Beer
Eine Statistin
Darstellerin = Tanja Laub
Regie = Peter Gaiser
Souffleuse = Heidi Ibrom
Team Maske = Carmen Nüssle & Stephanie Butscher
Team Technik = Dieter Schuhmacher & Jürgen Muschalski
Fotos Laienspielgruppe Zollenreute
Bericht Premiere
Bericht der Premiere Schwäbische Zeitung
Liebgewordene Tradition ist es, dass vor der Premierenaufführung der Laienspielgruppe Zollenreute die sogenannte Dorfweihnacht mit Grußworten des Ortsvorsteher Bernhard Allgayer und Bürgermeister Matthias Burth stattfindet. Jungmusikanten vom Musikverein Blönried-Zollenreute sorgten für die weihnachtliche Stimmung.
Gern gesehener Gast ist der Vize-Präsident des Landesverbandes Amateurtheater Baden-Württemberg, Lars Sörös-Helfert, der auch dieses Jahr Mitglieder der Laienspielgruppe für ihr langjähriges Engagement auszeichnete. Für 30 Jahre Engagement wurde Heid Ibrom mit der goldenen Ehrennadel geehrt, die auch bei der anschließenden Aufführung wieder als Souffleuse tätig war. Für 25 Jahre erhielt der zweite Vorstand des Vereins, Dieter Schuhmacher, die silberne Ehrennadel des Bundes Deutscher Amateurtheater e.V. (dhe)
Ein klassischer Dreiakter, der das Krimigenre leicht streift, ein bisschen im esoterischen Spiritismus unterwegs ist, und vor allem unheimlich viele, abstrus komische Szenen, in denen die Schauspieler der Laienspielgruppe Zollenreute mit ihrem Können aus dem Vollen schöpfen konnten. Am Stephanstag war Premiere mit dem Stück „Wer glaubt den schon an Geister“ vor rund 100 begeisterten Besuchern in der Spielerei Aulendorf.
Regisseur Peter Gaiser ist zu beneiden, denn er hat eine Spielerschar um sich versammelt, auf die er sich absolut verlassen kann. Das Stück von Uschi Schilling wurde zwar von den regionalen Laientheatern bisher kaum gespielt, es habe jedoch perfekt auf sein Ensemble gepasst, erklärt Gaiser im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. So ist er nach der Premiere auch „mehr als zufrieden“, wie es den Akteuren gelungen ist, das Stück mit Leben und individuellem Stil zu füllen.
Séance mit sächsischem Dialekt
Besondere Beachtung verdient hier Jule Schlegel, die als Wahrsagerin und Medium im Stück entscheidende Akzente setzt. Als Madame Jackeline Schulze begeistert Schlegel mit einem sächsischen Dialekt, der zumindestens für uns Schwaben absolut authentisch wirkt. Schlegel bedient sich mit einer souveränen Lässigkeit aus der Zauberkiste der Schamanen, modernen Hexen und Geisterbeschwörer. Da bleibt kein Auge trocken, als sie in einer Séance mit knarzig sächsischem Dialekt die Wiederkunft der Seele des Verstorbenen beschwört – und tatsächlich gelingt es ihr den Geist von Thomas Herzog (Claus Hübner) auf die Bühne und zurück in das Diesseits zu holen.
Allerdings gibt es da eine kleine Einschränkung, denn ausschließlich die Witwe des verblichenen Cassanovas kann ihn hören und sehen. Doch Witwe ist eigentlich nicht richtig, denn Eva Herzsprung (Petra Schuhmacher) hatte keinerlei geordnete Verbindung zum Verstorbenen, lediglich ihr ganzes Geld hatte sie in seine Firma gesteckt – leider ohne jegliche formale Absicherung. Ein Umstand, der auch den Erbschleichern, Willi und Hilde Herzog (Jürgen Sonntag und Simone Beer) bekannt ist.
Also versuchen Willi und Hilde in überstürzter und durchaus auch skrupelloser Art, sich die Wertgegenstände aus der Wohnung unter den Nagel zu reißen. Das mimische Potential und die dazugehörende Gestik von Simone Beer als Hilde sind faszinierend. Vom weinenden Dummchen bis zum fauchenden Drachen ist alles dabei, und es macht diebisch viel Spaß, diesem aufgedrehten Energiebündel zuzuschauen.
Bei ihrem moralisch nicht ganz einwandfreien Tun kommt den beiden jedoch Kommissar Harry Klein (Christian Lunnebach) in die Quere. Und auch das Auftreten des Nachbarn und Prokuristen Wolfi Biedermann (Michael Barth) vereinfacht das planlose Vorgehen der beiden Erbschleicher nicht gerade.
Damenslips als Trophäen
Doch nochmals von vorne: Die Zuschauer steigen in die Geschichte ein, als Eva samt ihrer Haushälterin Tessa Kovalski (Moni Sonntag) von der Beerdigung heimkehren. Eva schwelgt zwar noch in Trauer um den Dahingeschiedenen, aber recht schnell wird sie von Tessa auf den harten Boden der Realität gestellt. Der Verflossene hatte nämlich eine Sammelleidenschaft, von der die naiv-gute Eva nichts wusste. Akkurat beschriftet, mit Datum, Name und Ort, finden sich unzählige Damenslips, die als Trophäen Zeugnis von amourösen Eroberungen geben. Damit war klar, warum zur Trauergesellschaft 50 Blondinen gehörten, die je eine Rose ablegten.
Nun zum Kommissar: Er kommt ins Spiel, weil Thomas Herzog nicht in einem Unfall verunglückte, sondern ermordet wurde. Es gilt den Mörder zu finden, und da machen sich Einige verdächtig. Einzig der Geist von Thomas Herzog kann die verfahrene Situation retten, und auch im Himmel war man der Meinung, er sollte auf Erden noch ein paar Sachen regeln – in 48 Stunden. Mehr wollen wir jetzt doch nicht verraten, nur so viel: Humor und Schalk kommen nicht zu kurz und ein Engel (Tanja Laub) mischt auch noch mit.
Bericht der Schwäbischen Zeitung von Dietmar Hermanutz vom 28.12.2018